Mit erdfisch als Sponsor: Das DrupalCamp 2024 in Berlin

Vom 07.-10. November 2024 zelebrierte die engagierte und kreative Drupal Community in der Hauptstadt eine Drupal-Woche, deren Höhepunkt das sogenannte „Camp“ war. Wie erdfisch mitgemischt hat und warum wir das Event auch „Mini-Con“ nennen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Mitten in der Stadt, doch in Berlin leicht zu übersehen

Das Camp fand in der „Alten Münze“ in Berlin-Mitte statt. Wer es nicht kennt: Das Gelände hat Ähnlichkeiten mit der Kulturbrauerei, scheint aber bei weitem nicht so stark besucht zu sein. Es handelt sich um einen alten Industriekomplex mit verschiedensten Betrieben, die für Veranstaltungen aller Art gebucht werden können. Die Alte Münze befindet sich in etwa da, wo die Stadt einst im 13. Jahrhundert als sumpfiger Übergang über die Spree das Licht der Welt erblickte – direkt vis-à-vis mit dem Nikolaiviertel.

Und wieder einmal hat mich eine ganz alltägliche Erfahrung ereilt: Ich lebe seit 33 Jahren hier, aber in diesem Ensemble war ich noch nie, obwohl ich schon unzählige Male direkt daran vorbei gefahren bin. Berliner werden verstehen, wovon ich spreche.

Innenhof Alte Münze Berlin

Das DrupalCamp – eine „Mini-Con“

Wer mit Open Source arbeitet, hat unzählige Kolleg:innen. Alleine die Drupal Community umfasst inzwischen deutlich über eine Million Menschen. Auf der europäischen DrupalCon, von der wir berichteten, sieht man zwischen ein- und zweitausend davon.

Doch die „Mini-Con“, wie wir das DrupalCamp gerne liebevoll nennen, hat einen unvergleichlich familiären Flair. Hier gibt es jede Menge bekannte Gesichter, mit denen wir sonst regelmäßig über Issue Queues, Chats, Videokonferenzen und dergleichen in Kontakt stehen. Es fühlt sich fast an wie ein Familientreffen. Insgesamt sind gut 150 Personen Teil des Events gewesen.

Ist es denn auch inhaltlich eine Mini-Con? Nun, der Ablauf ist gar nicht so unähnlich. Morgens geht es ab 10 Uhr los – in IT-Kreisen wirklich nicht zu spät. Dann kann man den ganzen Tag durch die Venue streifen, die im Vergleich zur Con natürlich deutlich kleiner ist. Man besucht Vorträge („Sessions“) bis zum Abend, dazwischen wird gegessen, genetzwerkt, gecodet, gelernt und sich auch einfach gefreut, dass man sich mal wieder sieht. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Webdesign, Open Source, Hosting, Projektmanagement usw. sind mit dabei.

Das Maskottchen der kommenden europäischen DrupalCon 2025 in Wien war auch anwesend – "Franz Josef" musste wieder für unzählige Fotomotive posieren. Denn wer ein besonders gutes Foto mit dem kleinen Schimmel abliefert, darf sich auf ein kostenfreies Ticket zum größten europäischen Drupal-Event freuen.

Zwei Männer posieren mit einem kleinen Plüschpferd, das einen rot-weiß gestreiften Schal trägt. Einer der Männer zeigt überrascht auf das Pferd, während der andere in die Kamera lächelt. Die Szene wirkt humorvoll und entspannt.

Henjo und Mathias mit DrupalCon-Maskottchen Franz Josef

Mein letztes DrupalCamp war 2023 im Unperfekthaus in Essen und auch dort war die Erfahrung durchweg positiv. Auch dort waren Ablauf, Organisation und Flair entspannt und merklich näher als auf der Con – nicht zuletzt war das Essen in Essen von höchster Güte gewesen.

Familientreffen à la Open Source

Drupal-Agenturen begegnen sich nicht als Konkurrenten, zumindest nicht im klischeehaften Sinn. Arbeit ist ohnehin gefühlt für alle genug da, denn Drupal ist eins der größten Web-Frameworks mit einem ungewöhnlich kapitalstarken und einflussreichen Marktanteil. Mit großer Überzeugung für das Produkt, aber ausgelassen und locker erzählt man sich Neues über die Software mit dem blauen Tropfen. Alle schrauben ja schließlich alltäglich enthusiastisch mit am selben Code, den sie komplett lizenzkostenfrei nutzen und verbessern können.

Natürlich sind alle Themen, die uns täglich bewegen, im Gespräch. Barrierefreiheit im Web, Open Source und IT im Allgemeinen, das neue „Drupal CMS“ (Codename „Starshot“), neue Module oder Eigenentwicklungen, skalierfähige Lösungen für komplexe Probleme.

Warum mein Lieblingsvortrag von TYPO3 handelte

Benjamin Kott und Frank Nägler, beide Schlüsselfiguren in der Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit des ebenso quelloffenen TYPO3, haben einen als „Spill the beans“ betitelten Vortrag über „ihr“ CMS gehalten. „Beyond Tellerrand“ hieß eine Veranstaltung, die parallel auch in Berlin lief – und genau dieser Titel war hier beim Gastvortrag gelebtes Programm. Raus aus der Drupal-Bubble und mal mitbekommen, was Andere eigentlich so machen. Diese Session hat mir unglaublich gut gefallen hat und ich möchte sie an dieser Stelle lobend hervorheben, sowie auch die Tatsache, dass dafür der Raum geschaffen wurde. Wir sind alle Open Source! Das sind nicht „die Anderen da, die ihr Ding machen“, sondern wir verfolgen im Grunde alle den gleichen Gedanken.

In ihrem herrlich authentischen und ehrlichen Vortrag haben die beiden Referenten nicht nur wundervoll wiedererkennbar erklärt, mit welchen Problemen die TYPO3 Community sich regelmäßig konfrontiert sieht – etwa unkoordiniertes Marketing für das Produkt, veraltende Usability oder auch fehlender Nachwuchs – sondern auch wirklich interessante Maßnahmen vorgestellt, wie sie versuchen, damit umzugehen. Was die Drupal Community wohl für einen Nachwuchs-Andrang haben könnte, wenn sie auch für alle U30-Mitglieder einen kostenfreien Wassersport- und Coding-Urlaub auf exotischen Inseln anbieten würde? Das war wirklich beeindruckend.

Als Gipfel gab es ein kurzes Video von der versammelten TYPO3 Community aus einem Hörsaal bei einem Event, in dem sie einen herzlichen Gruß an uns Drupaler sendeten.

Welche Rolle hat erdfisch auf dem DrupalCamp gespielt?

Im Gegensatz zur Con, auf der wir meistens hauptsächlich als Teilnehmer mit wirklich schicken T-Shirts auftreten, haben wir bei diesem Event hier wieder kräftig mitgemischt.

Zunächst einmal sind wir ein wichtiger Sponsor des Events gewesen. Der Zusammenhalt der lokalen Community ist uns nicht nur ein Bedürfnis, sondern eine der wesentlichen Grundlagen unseres daily business.

Ein Mann steht auf einer Bühne und hält ein Mikrofon, während er vor einer Leinwand spricht. Auf der Leinwand sind die Logos der Sponsoren einer Veranstaltung zu sehen, darunter ‘erdfisch’ und andere Firmen. Die Umgebung ist schlicht mit industriellen Lampen gestaltet, und die Atmosphäre wirkt professionell und dankend.

DrupalCamp Berlin 2024 Sponsoren und Organisator Niklas von Factorial

Am Vortag des Camps haben wir tagsüber – vertreten durch Franks Personalunion – den Drupal Business Day besucht. Abends haben wir einen Splash Award abgeräumt. Das fand alles am gleichen Ort statt, denn warum nicht direkt Angenehmes mit Angenehmem verbinden.

Auf dem Camp haben mehrere erdfische Vorträge gehalten. Während Matze und Lothar über die Lernkurven und spannenden Erfahrungen des wirklich nicht unüblichen Quereinstiegs in die Drupal-Welt referierten, erklärten Senior Developer Dominik und Pascal, wie ihr neues „Slots“ Modul funktioniert und welche Probleme es löst. Die Resonanz auf den technischen Vortrag war sehr gut: die Zuhörerschaft hat den technischen Ansatz verstanden und qualifizierte Fragen gestellt, die auf die zukünftige Entwicklung des Moduls einzahlen können.

Zwei Männer stehen in einem Raum mit großen Fenstern. Einer von ihnen hält eine Präsentation und zeigt auf einen Bildschirm, auf dem der Text ‘Client is happy’ und weitere Inhalte zu sehen sind. Der andere Mann steht mit dem Rücken zur Kamera und schaut auf den Bildschirm. Die Umgebung wirkt kreativ und industriell, mit Pflanzen und minimalistischer Einrichtung.

Dominik und Pascal von erdfisch beim Vortrag über das Slots-Modul

Ein Mann steht neben einem Bildschirm, auf dem eine Präsentationsfolie mit dem Titel ‘Lernquellen’ zu sehen ist. Die Folie zeigt Links zu Webressourcen, Videos, Podcasts und Büchern sowie einen QR-Code. Der Raum ist mit farbenfrohen geometrischen Mustern dekoriert, und die Atmosphäre wirkt kreativ und informativ.

Mathias von erdfisch beim Vortrag über die Drupal Lernkurve

Ein Mann steht neben einem Rednerpult und hält eine Präsentation. Auf dem Bildschirm hinter ihm ist der Titel ‘Praktika als Brücke: Gemeinsam zur beruflichen Neuorientierung’ zu sehen. Der Raum ist farbenfroh mit geometrischen Mustern dekoriert, und auf dem Tisch neben ihm steht eine Flasche. Die Atmosphäre wirkt kreativ und inspirierend.

Lothar von erdfisch bei seinem Vortrag über den 2. Bildungsweg und den Einstieg in die Webentwicklung über eine Umschulung zum Informatiker

Frank hat am letzten Abend aus der Sicht eines Geschäftsführers erklärt, warum er die One on One Meetings als regelmäßiges Terminformat eingeführt und schätzen gelernt hat.

Außerdem hat der Drupal e.V. – praktisch der verlängerte Arm der Drupal Association in Deutschland – auf dem Event die Jahresversammlung abgehalten und einen neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt – niemand Geringeres als Frank Holldorff.

Ein Mann steht in einem dekorativen roten Boot in einem Innenhof, das mit rot-weiß gestreiften Stoffen geschmückt ist. Er hält ein Plüschpferd mit einem rot-weiß gestreiften Schal in der Hand und lächelt in die Kamera. Um das Boot herum sind Pflanzen und Lichter zu sehen, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen.

Frisch zum Vorsitzenden des Drupal e.V. gewählt: Frank als "Rudergänger". Mit dabei: Franz Josef, das österreichische Con-Maskottchen.

Social Events dürfen nicht zu kurz kommen

Natürlich ist so ein Event nicht nur für den fachlichen Austausch da. Wir haben es intensiv genutzt, um Teile des verstreuten Teams und unserer Partner mal wieder zu treffen. Am ersten Camp-Abend wurde die c-base als offizielle Aftershow-Location gebucht, ein Stammlokal der Berliner Drupal Community und das "wohl älteste abgestürzte Raumschiff Berlins". Ich konnte am Abend persönlich nicht dabei sein, erinnere mich aber aus der Vergangenheit noch gut an den edgy SciFi-Flair mit viel Alufolie.

Auch direkt vor den Toren der Venue haben wir aber regen Austausch geführt und die traditionellen Restaurantbesuche um das Event herum lassen wir uns natürlich auch nicht nehmen.

Fazit

Das DrupalCamp ist eine „Mini-Con“ mit einem lokaleren Flair. Dort kommt eine enger vernetzte und familiärere lokale Gemeinschaft zusammen, als man sie auf größeren Events antrifft. Das erleichtert den Austausch und fördert den gemeinsamen Open Source Gedanken. Die Qualität der Sessions und Vorträge steht der großen Konferenz in nichts nach. Ich empfehle jedem Drupaler, regelmäßig so ein Camp zu besuchen – insbesondere Neulingen.

Shout out an Niklas Franke und alle weiteren Freiwilligen, die ihr Herzblut in diese Veranstaltung investiert haben, damit sie stattfinden konnte!

erdfisch sucht immer nach talentierten Entwicklerinnen und Entwicklern. Bei ernsthaftem Interesse an einem tollen Remote-Job ist der Weg ins Team nur noch einen Klick entfernt.